Dienstag, 6. Mai 2014

KOCHHAUS - eine ganz neue Erfahrung...

Am letzten Freitag, diesem herrlichen Brückentag, führte uns ein Schwabing-Bummel in eine ganz andere Art des Lebensmittelladens. Wir landeten im :
 
KOCHHAUS ein sozusagen begehbares Rezeptbuch.
 
 
 
Das Prinzip ist so einleuchtend wie genial: In diesm "Supermarkt" sind die Lebensmittel nicht nach Sorten sortiert, sondern nach Rezepten. Es gibt ca. 15 verschieden Tische. In der Mitte eines jeden ist ein Rezept samt Zutaten, Zubereitungsdauer und Gesamtpreis beschrieben. Drumherum sind, sehr appetitlich, die jeweiligen Zutaten drapiert (sogar in kleinen Kühltruhen, falls nötig). Diese sind einzeln mit Preisen ausgezeichnet (z.B. 1 Spargel 80 Cent, 1 Schalotte 30 Cent, ect.).
 
Da Herr Taste mal wieder Fleisch wollte, entschieden wir uns für:
 

Suprême von der Maispoularde mit Spargel, Estragoncrème und violetten Kartoffeln
für 8,90 € p. P.
 

Die sehr nette Verkäuferin ging an der Kasse nochmal das Rezept mit mir durch, schickte mich nach dem zweiten Bund Estragon und fragte sogar: "Brühwürfel nicht zuhause?" Ich (hungrig) fragte schüchtern nach, ob ich evtl. etwas mehr Kartoffeln als die 200 g erwerben dürfte. Sie musste sehr lachen und sagte, dass ich alles kaufen dürfte, was ich wollte. Jetzt weiß ich also, dass die Spargel nicht abgezählt waren und ich das Zwiebelchen nicht hätte erwerben müssen, wenn denn eins zu Hause im Kühlschrank gewesen wäre .....

Im Öko-Tütchen fanden sich dann, für 2 Personen, folgende

ZUTATEN:
  • 2 Maispoulardenbrüstchen (zusammen ca. 380 g mit Knochen)
  • 8 Stangen Spargel
  • 200 g violette Kartoffeln
  • 2 Bund Estragon
  • 1 Schalotte
  • 1 Brühwürfel
  • 150 g Creme Fraiche

Und das gabs vom Hause Taste noch als Extra dazu:
Wasser, Olivenöl, Salz, Pfeffer
1 Stamperl Noilly Prat, 1 Spritzer Zitronensaft, 1 TL Honig




 
Mit im Tütchen befand sich außerdem eine sehr übersichtliche und ansprechende  Zubereitungsanleitung, die gibts gratis dazu.
 





ZUBEREITUNG:

  1. Ofen auf 160° vorheizen. Kartoffeln gewaschen aber ungeschältmit Wasser in einen Topf geben, 1 TL Salz dazu und in ca. 18 Minuten bei mittlerer Hitze weich kochen.
  2. Wasser für den Spargel in einem Topf zum Kochen bringen. Spargel schälen und Schalen in das kochende Wasser geben. 3 TL Salz dazu.
  3. Nach 5 Minuten Spargelschalen herausfischen, Spargel in den kochenden Spargelfond geben. Bei mittlerer Hize in ca. 15 Minuten weich kochen.
  4. Weich gekochte Kartoffeln abgießen, kalt abschrecken und pellen. Im heißen Topf und einem TL Olivenöl warm halten.
  5. Maispoularden rundum mit Salz und Pfeffer würzen. 3 EL Öl in einer ofenfesten Pfanne erhitzen und das Fleisch von jeder Seite 2 Minuten bei hoher temperatur anbraten. Anschließend die Pfanne  für 10 Minuten auf mittlerer Schiene in den vorgeheizten Ofen geben.
  6. Estragon waschen und die Blätter vom Stiel zupfen. 2 hübsche Spitzen für die Deko zurück lassen.
  7. Für die Soße in einem kleinen Topf die gehackte Schalotte in 2 EL Öl anschwitzen. 100 ml Wasser, Brühwürfel und Estragon dazugeben, kurz aufkochen und pürrieren. Mit Salz, Pfeffer, Zitrone, Honig und Wermut abschmecken und noch etwas einkochen lassen. 
  8. Spargel auf einem Soßenspiegel anrichten, Mit Fleisch und Kartoffeln nach belieben bestücken. Fertig !

Übrigens, den Spargel auf diese Art zu kochen war mir neu. Ob er deswegen so zart und herrlich aromatisch geworden ist, weiß ich nicht. Ich werde es aber auf jeden Fall nun immer so machen.


Die Koch, Brat- und Backzeiten waren auf die Minute genau richtig angegeben. Das Fleisch war zart und saftig, die Kartoffeln weich und trotzdem bißfest und der Spargel war butterzart.
Mir war allerdings eine Soße aus Brühwürfel und Creme Fraiche nicht raffiniert genug. Deshalb gab es noch einen Schuss Wermut, ein bisschen Zitronensaft und ein wenig Honig dazu.
Mit dem Pürierstab hat das Zerkleinern übrigens garnicht geklappt. Der Estragon wickelte sich nur um das Messer und war nicht kleinzukriegen. Im Standmixer allerdings hat das pürrieren dagegen einwandfrei funktioniert.


Preislich wären die Zutaten vermutlich, im Supermarkt gekauft, etwas günstiger geworden. Andererseits hätte es dann bei uns sicher Putenbrust mit Normalo-Kartoffeln in Petersiliensoße gegeben....



Der aufmerksame Betrachter mag bemerken, dass auf der gedeckten Tafel nur ein einziger Teller gerichtet ist. Das ist meiner. Der muß ein wenig fürs Foto posen. Herrn Tastes Portion dagegen kommt, wie immer, nicht sooo hübsch auf den Teller, dafür heiß und in Soße schwimmend. Aber erst, wenn der Foto weggepackt ist.
Die Weinempfehlung des "Kochhaus", ein Grüner Veltliner, passte, gut gekühlt, hervorragend dazu.
Wenn es die Zeit und die Nerven (Parkplatzsuche !!!!) mitmachen, wollen wir nun jede Woche ein Kochhaus-Gericht ausprobieren. Es gäbe auch einen Lieferservice, aber mit den Prämissen muss ich mich erst mal auseinander setzen.
Schuhe und Bücher vertraue ich gerne einem Kurierdienst an, Lebensmittel möchte ich, glaube ich, doch lieber selbst aussuchen....

Taste it !